Wir über uns

So notwendig wie Freunde ist nichts im Leben

Wir, eine lebendige Gemeinschaft von Studenten und Akademikern, pflegen über Generationen Freundschaft, Toleranz und Lebensfreude. Wir studieren gemeinsam, tauschen Erfahrungen aus, diskutieren und entwickeln unsere Persönlichkeit weiter. Manchmal auch mithilfe guter Feiern.

Tradition leben wir, indem wir den Kontakt zu der älteren und der jüngeren Generation ermöglichen und pflegen. Extremismus und Intoleranz gehören nicht zu uns – wir lieben das Leben und die Menschen, die es schätzen. Wir leben in der Gegenwart und sind uns bewusst, dass wir die Zukunft mitprägen. Gleichgültigkeit dem Studium und den Mitmenschen gegenüber sind bei uns nicht willkommen; genauso wie das Streben einzig nur nach den eigenen Vorteilen. Wer uns in eine Schublade mit Klischees stecken möchte, der wird es nie schaffen – wir sind alle unterschiedlich.

Hast Du lust uns kennenzulernen oder suchst ein Zimmer, dann schreib oder ruf uns an. Tel: 05251/64411

info[at]ostmark-beuthen.de

Geschichte des Vereins

Um die Geschichte unserer Korporation genauer zu beleuchten, empfiehlt es sich, an unserer Gründungsstätte der Pädagogischen Akademie Beuthen in Oberschlesien, zu beginnen. Aufgrund der Tatsache, dass Beuthen im Gründungsjahr der Ostmark (1930) zum äußersten Zipfel des damaligen Deutschen Reiches gehörte und nach dem 2. Weltkrieg eine Vielzahl an Informationen verlorengegangen sind, lässt sich unsere Entstehungsgeschichte nur bruchstückhaft wiedergeben. Ich beziehe mich vor allem auf den 1965 verfassten Rückblick über die Geschichte der Ostmark, welcher zum 35. Stiftungsfest von Bundesbruder (Bb) Franz Tichy erstellt wurde.

Unser lieber Alter Herr (AH) Walter Gröschel wurde damals im Auftrag seiner Erstkorporation, die dem Cartellverband (CV) angehörte, aus Neisse als Keilfux nach Beuthen gesandt. Dort sollte er im Auftrag des CV die Gründung einer Studentenverbindung vorantreiben. Der ortsansässige Akademiedirektor Prof. Dr. Hans Abmeier (ebenfalls CV´er) lehnte jedoch die Anfrage seines Cartellbruders ab. Das Stadtbild Beuthens war damals traditionell durch den Bergwerkskumpel und Arbeiter geprägt. Somit konnte und wollte man am äußersten Zipfel des damaligen "Deutschtums" keine farbentragenden Studenten zulassen.

Pädagogische Akademie zu Beuthen

Pädagogische Akademie zu Beuthen

Aufgrund dessen unternahmen Breslauer KV´er den entscheidenden Vorstoß und erlangten die Genehmigung zur Korporationsgründung, da man eine „nicht farbentragende“ Verbindung besser mit dem Beuthener Stadtbild vereinbaren konnte. Hauptinitiator war unser lieber AH Studienrat Robert Thiel. Was zuvor als unmöglich erschien, wurde durch den gescheiterten Versuch eines Farbenbruders des CV´s ermöglicht. Die Gründungsstunde der Ostmark am 20.06.1930 war gekommen. Unter den damaligen Prinzipien „Gott, Freundschaft, Vaterland“ und mit dem noch heute geltenden Wahlspruch „tapfer und treu“ gelang der Ostmark auch der Anschluss an den Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). Die Ostmark wurde somit auf der 56. Vertreter Versammlung (VV) in Würzburg als außerordentlicher Verein und 101. Mitglied in den Kartellverband aufgenommen.

Die feierliche Publikation der Ostmark fand unter der Patenschaft der K.St.V. Franko-Silesia Breslau (heute: K.St.V Franko Silesia Breslau et Eresburg im KV zu Münster) am 26.Oktober 1930 im Beuthener Konzerthaus statt. Noch heute pflegen die Silesen und Ostmärker ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander! Initiator war unser lieber AH/Kb Rudi Hans Knauerhase. Zu den ersten Ehrenmitgliedern der Ostmark zählten natürlich der Akademiedirektor Prof. Dr. Abmeier und der amtierende Oberbürgermeister von Beuthen, Dr. Adolf Knackrick. Letzterer erwähnte dieses besondere Ereignis in einem Artikel des Gleiwitzer und Beuthener Heimatblattwes, dessen Wortlaut wie folgt war: "Damit [dass die Ostmark Anschluss an den KV gefunden hatte] war in Beuthen auch äußerlich erkennbar akademisches Leben eingezogen, und wir Beuthener waren damals nicht wenig stolz darauf, nunmehr in die Reihe deutscher Studentenstädte eingereiht zu sein".

Gründungssemester SoSe 1930

Gründungssemester SoSe 1930

Ab diesem Zeitpunkt gestaltete die Ostmark das nationale, kartellpolitische, soziale, wissenschaftliche und gesellschaftliche Leben in Beuthen mit. Hierbei ist besonders die Jugendarbeit zu erwähnen. Auf freiwilliger Basis hielten die damaligen Bundesbrüder (BbBb) Schulungskurse und Fortbildungen für arbeitslose Jugendliche ab. Des Weiteren wirkten Sie auch in ortsansässigen Jugendheimen/-vereinen tatkräftig mit und machten sich alsbald einen Namen im gesellschaftlichen Leben Beuthens.

Daraufhin dauerte es auch nicht lange, dass der KV auf Eilantrag des damaligen Vorortes (K.St.V. Ottonia München) die Ostmark im SoSe 1933 als ordentliches Mitglied aufnahm. Doch der Erfolg der Ostmark sollte weitergehen. Im SoSe 1935 konnte sich die Ostmark mit dem stärksten Fuxenstall des KV (dieser zählte 35 Anwärter) rühmen. In der darauf folgenden Zeit wurde es nicht nur für die Ostmark, sondern auch für viele andere Dachverbände und Korporationen schwierig, ihr aktives Leben weiter zu gestalten.

SoSs 1931, im Schützenhaus; 15.04.1931

Das SoSs der Ostmark am 15.04.1931 im Schützenhaus zu Beuthen

Mit der von der NSDAP durchgeführten Gleichschaltung vieler Verbände wurde es auch für den KV und dessen Vereine/Verbindungen immer schwieriger, den Regimevorstellungen zu entsprechen. Somit löste sich der KV am 20. November 1935 auf. Wenig später dann auch die Ostmark in einem letzten Convent, den unser lieber AH Walter Fahl als amtierender Senior abhielt. Dennoch ließen sich die Ostmärker durch die Wirren der NS-Zeit nicht unterkriegen. Im Geheimen trafen sich noch zahlreiche Mitglieder unter der Leitung von Herbert Günther Schmidt als "Kameradschaft Ostmark" weiter. Der geschlossene Lebensbund bis zum Tode sollte nicht gebrochen werden. Der Wahlspruch "tapfer und treu" wurde weitergelebt. Treffpunkt war bis zum Ende 1936, wie auch schon in aktiven Zeiten der Ostmark, das "Steiger-Lokal" der Hohenzollerngrube zu Beuthen.

Nach dem 2. Weltkrieg war es wieder einmal unser lieber AH/Bb Robert Thiel, der den entscheidenden Impuls zur Neugründung der Ostmark gab. Am 17.12.1953 verschickte er ein sagenumwobenes Schreiben an alle Ostmärker, die noch im KV Handbuch verzeichnet waren. Aufgrund der damit verbundenen Rückmeldungen verfasste er dann am 01.02.1954 ein Rundschreiben an 30 Bundesbrüder.

Im Zuge der Neugründung musste erstmal ein geeigneter Hochschulstandort gefunden werden. Hierbei kamen die Hochschulen Alfeld, Bonn, Münster und Paderborn in Frage. Aus mehreren Gründen sollte die Wahl auf die damals noch Pädagogische Akademie Paderborn fallen. Einerseits bestand hier durch die sehr aktive K.St.V. Teutoburg (heute inaktiv) der Bedarf an einer weiteren KV Korporation. Andererseits waren ein Großteil der Studenten der Hochschule Paderborn Ostvertriebene. Zudem fanden sich an dieser Hochschule einige Professoren, die auch KV´er waren. AH/Kb Othmar Thiel nahm aufgrund dessen Tuchfühlung mit den Ostmärkern auf. Ein vorbereitender Ausschuss wurde einberufen, welcher dann einen Zusammenschluss der BbBb am 10.04.1954 in Hannover organisierte.

Im SoSe 1954 konnte dann der langersehnte Schritt zur Neugründung gemacht werden. Auf der Semester-An-Kneipe der K.St.V. Teutoburg wurde die Ostmark reaktiviert und arbeitete eng mit ihren ortsansässigen Kartellbrüdern (KbKb) zusammen. Am 19. Mai 1954 gab dann auch die Pädagogische Akademie zu Paderborn seine Zulassung und die Ostmark war offiziell ein Teil des studentischen Hochschullebens geworden. Die feierliche Publikation fand am 2. Juli 1955 zum 25. Stiftungsfest der Ostmark statt. Wieder einmal wurde auf einen Eilantrag hin die Ostmark auf der Hauptversammlung des KV am 17.06.1954 in Bingen als ordentlicher Verein aufgenommen. Nunmehr war auch der Schritt in den alten Dachverband getan und die BbBb konnten wieder mit ihrer fruchtbaren Arbeit beginnen.

Vorort Ostmarke 1963

Vorort Ostmarke 1963

Einer dieser vielen fruchtbaren Momente stellte die Wahl der Ostmark zum Vorort des KV auf der VV im SoSe 1963 dar. War dies doch eine der größten couleurstudentischen Ehrerbietungen, die einer so jungen Korporation gemacht werden konnte. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Im darauf folgenden Jahr wurde die Ostmark aufgrund ihrer hervorragenden Arbeit nochmals als Vorort gewählt. Zu den Vertretern des Vorortes über die vier Semester zählten unsere lieben AHAH Josef Klotz, Manfred Zimmermann, Manfred Bungener, Bernd Meyer, Dieter Buchner, Werner Hitz, Fritz Sandmeier, Hans Heinrich Schulten und nicht zuletzt Einhard Föllinger sowie unser Ehrenphilister Aloys Mrogenda! Natürlich gab es aber noch weitere Höhepunkte im Korporationsleben der Ostmark. Ob der Länge soll hier aber lediglich nur noch die VV des SoSe 2005 und 2015 erwähnt werden, welche unter der Federführung der Ostmark in Paderborn abgehalten wurden. Bis heute prägt die Ostmark aktiv die Arbeit im Dachverband mit u.a. durch Bb Patrick Robock der derzeit als VOPXXX amtiert.

Text: Claus Wiesenthal (AHXX)/ Erstellung: 17.03.2008/ Überarbeitung: 17.02.2019